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Chronik

 

Die Narrenzunft 1891 seit ihrer Gründung bis heute.

 

Der katholische Gesellenverein Düren –später Kolpingfamilie – bestand schon fast 40 Jahre, da entschloss man sich, auch etwas für die Geselligkeit im Verein zu unternehmen. 

 

Unter der Leitung des damaligen Seniors, Schreinermeister Peter Haas, wurde im November 1891 im alten katholischen Gesellenhaus der Altstadt  Düren, Steinweg 36, an der Stelle, wo heute das Restaurant  „Zur Altstadt „ steht, der Elferrat des Gesellenvereins gegründet.

 

Der erste Präsident war Peter Haas von 1891 bis 1898. Ihm folgten Wilhelm Wirth 1899 bis 1903, Reiner Dunkel und Karl Stollenwerk von 1904 bis 1910.  

 

Der Sitzungskarneval beschränkte sich in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hauptsächlich auf die Zeit von Fastnachts-Samstag bis Fastnachts-Dienstag. Und so trat der Rat Jahr um Jahr in diesen Tagen sonntags und dienstags an die Öffentlichkeit. 

 

Die närrischen Abende, von Anfang an mit eigenen Kräften gestaltet, waren zunächst nur für die Mitglieder des Gesellenvereins gedacht, fanden aber 

im Laufe der Zeit immer mehr Zuspruch bei der Dürener Bürgerschaft.  

 

Für Gesellenvereinsmitglieder war es damals ein große Ehre, in den Elferrat aufgenommen zu werden.  

 

Im Jahre 1910 bezog der Hauptverein sein neues Domizil, das Kolpinghaus, in der damaligen Eisenbahnstraße. Unter Präsident Karl Stollenwerk, von 1911 bis 1915, wurde wieder volkstümlicher Karneval geboten.  

 

Der Erste Weltkrieg unterbrach für kurze Zeit das närrische Treiben. Als nach dem Krieg Saal und Kegelbahn noch von fremden Besatzungstruppen belegt waren, schwang Prinz Karneval in den vorderen Räumen unter Jean Schieffer, Präsident von 1918 bis 1923, wieder sein Zepter.  

 

Die Präsidenten Fritz Heusgen, von 1924 bis 1959, und Alex Schmitz, von 1924 bis 1966, heute noch vielen Dürener als Vollblutkarnevalisten bekannt, führten den Elferat bis zum Verbot durch die Nazis zu neuem Aufschwung. Aber nicht nur in Düren bzw. in den eigenen  Reihen war man aktiv.

 

Bereits 1931 half man den Grielächern Birkesdorf  beim Aufbau der KG durch Unterstützung bei den Sitzungen, so dass bis heute hier eine enge Freundschaft besteht.  Auf  Wunsch der Kolpingfreunde Alsdorf, dem damaligen Gesellenverein Alsdorf,  half der Elferrat im Jahr 1932 mit, dort ebenfalls eine karnevalistische Abteilung aufzubauen und eine Sitzung zu veranstalten. Hieraus ist später die jetzige Prinzengarde Alsdorf entstanden. Die  heutige Narrenzunft ist im Laufe der Zeit von diesen Freunden „Patentante“ genannt worden.  

 

In der Zeit von 1933 bis zum Kriegsende war der Gesellenverein und somit auch der Elferrat verboten. In dieser Zeit nannte man sich nun  „Gesellschaft für Frohsinn und Scherz“. So konnte man wenigstens dem geliebten Karneval weiter huldigen.  

 

Als der Zweite Weltkrieg ein völlig zerstörtes Düren hinterließ, bewies der Elferrat, dass eines nicht in Trümmern lag: 

 

Der alte Dürener Humor

 

Um Alex Schmitz und Fritz Heusgen scharten sich die Heimgekehrten und viele der jüngeren Generation. In der Hortstraße, dem damaligen provisorischen Kolpinghaus, wurde ein neuer Anfang gemacht und Fritz Heusgen wurde während der Zeit, dass er Präsident beim Elferrat des Gesellenvereins war, 1949 der erste Dürener Karnevalsprinz.  

 

Stellvertretend für viele sollen hier einige Namen genannt sein, die Garanten für die bekannt guten Kolpingsitzungen waren : 

 

Franz Cornely, Lorenz Becker, Jakob Bins, Peter Bringmann, Huber Broich, Heinrich Emondts, Heinrich Fuß, Peter Herpers, Fritz Heusgen, Peter Koenen, Jupp Kurth,  Alex Schmitz, Heinrich Schröder, Jupp Schröder, Josef Spessart, Claus und Josef Winands, Johann Zimmermann.  Und von der damals jüngeren Generation die Gebrüder Fritz und Lorenz Strabelzi sowie Hans Weber. 

 

Im Jahre 1952 zog der Elferrat mit der Kolpingfamilie in das wieder aufgebaute Kolpinghaus, Josef-Schregel-Straße. Die Sitzungen der Kolping-Karnevalisten waren in den fünfziger Jahren für viele der Höhepunkt im Dürener Karneval. Mehr als 6 Sitzungen pro Session, unter anderem in den Schauburg- und Germania- Lichtspielen, dort vor mehr als 1000 Besuchern, wurden abgehalten. 

 

In der Session 1958/59 stellte man mit Herbert Schunkert, der zwar kein Elferratsmitglied, doch Kolpingmitglied war und ist – bis zu seinem Tod Ehrenmützenträger bei der Narrenzunft – wieder einen Prinz für Düren. Seit dem Jahr 1965 nennt sich der Elferrat 

 

„Narrenzunft 1891“ Kolpingfamilie Düren. 

 

Fritz Strabelzi, schon seit den fünfziger Jahren Vizepräsident, wurde 1966 Präsident und löste Alex Schmitz ab, der Ehrenpräsident wurde.  

 

Immer wieder fanden junge Leute, die vom Karneval „angezogen“ wurden, den Weg zur Narrenzunft. Ein Ziel hat man seit der Gründung über die Nachkriegszeit bis heute weiterverfolgt, das Programm ausschließlich mit eigenen Kräften zu gestalten.  

 

Fritz Strabelzi knüpfte viele Kontakte zu Vereinen und Verbänden, und so  wurden im Laufe der Zeit der Sitzungen immer mehr.

 

So fuhr man mehrere Jahre nach Siedlinghausen im Sauerland um dort den „Sauerländern“ den Rheinischen Karneval näher zu bringen, in dem jeweils die ganze Sitzung dort abgehalten wurde. Aber auch die Aktiven hatten riesigen Spaß dabei und noch heute können sie tolle Anekdoten von diesen Exkursionen ins Sauerland berichten. In der Session 1971/72 wurde dann Heinrich Emondts, damals Vizepräsident der Narrenzunft, zum Abschluss seiner karnevalistischen Laufbahn Karnevalsprinz von Düren. 

 

Fritz Strabelzi selbst ein Exzellenter Büttenredner führte die Narrenzunft  in gekonnter Manier bis zu seinem plötzlichen Tode im Jahre 1978.

 

Karl-Heinz Pakulat, seit 1965 Vizepräsident, wurde nun zum Präsidenten gewählt. Trotz einiger personeller  Verluste gelang es unter seiner Führung, durch Einbau junger Kräfte das Niveau zu halten bzw. zu steigern.  Er selbst und auch mehrere hervorragende Büttenredner wie Lorenz Strabelzi und Hans Weber wurden im Dürener Land als Spitzenkarnevalisten bekannt.  

 

Beim 8 x 11jährige Bestehen der Narrenzunft, die Session 1978/79, freuten sich die „Narrenzünftler“, dass ihr Elferratsmitglied Hans Schober – aus Bayern nach Düren ausgewandert und zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre als Büttenredner „ne Bayer“ bekannt-  im Namen der Narrenzunft das Prinzenamt für Düren übernahm und gleichzeitig, so zu sagen „als Sahnetupfen obendrauf“, sein Sohn Ralf als Kinderprinz inthronisiert wurde. 

 

Lorenz Strabelzi wurde dann in der Session 1980/81 - zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit Karl-August Ploennes Vizepräsident – Prinz für die Vaterstadt Düren. Da er wie oben aufgeführt bereits in fast jedem Saal in Düren als Büttenredner gefeiert worden war, kann man sich die Begeisterung bei seinen Prinzeneinzügen lebhaft vorstellen. 

 

In der Session 1989/1990 feierte Die Narrenzunft ihr karnevalistisches 9x11jähriges Bestehen. In der Festhalle Lendersdorf wurde zum Auftakt der Session dieses besondere Jubiläum der ältesten Dürener Gesellschaft mit einem rauschenden Fest gefeiert, an dem neben der karnevalistischen Prominenz viele Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft teilnahmen. 

 

Eine Überraschung war der Einzug der Prinzengarde Alsdorf (Kolpingfamilie), die in dieser Session 60 Jahre alt wurde und ihrer „Patentante“ zum Jubiläum gratulierte.  Die Sitzungen wurden natürlich in ihrem „alten Domizil“ dem früheren Kolpinghaus abgehalten. 

 

Trotz mehrfachem Besitzerwechsel ist die Narrenzunft in ihrem bekannten Domizil dem heutigen „Düren’s Posthotel“ geblieben. Viele Sitzungen sind notwendig, um allen Wünschen gerecht zu werden. In  Dürens „Karnevals-Zimmertheater“ (Ausspruch von Heinz Roßkamp) kann man auch heute noch echten Dürener Fasteloovend erleben. 

 

Nur für die Clubräume hat man später aufgrund der veränderten Struktur des Hauses aus Platzgründen eine neue Bleibe finden müssen.  Nicht zuletzt dem unermüdlichen Wirken von Karl-Heinz Pakulat ist es zu verdanken, dass die Sitzungen der Narrenzunft immer beliebter wurden. 

 

Um so bedauerlicher war es auch, dass er sich bei der Generalversammlung 1990 aufgrund seiner beruflichen Überlastung nicht mehr zur Wahl des Präsidenten stellte. Trotzdem wurde diese Entscheidung von der Versammlung treu nach dem Motto Beruf geht vor Vergnügen akzeptiert, und man wählte  Karl- August Ploennes seit 1976 Vizepräsident zu seinem Nachfolger. 

 

Er nahm alle Aktiven das Versprechen ab, auch weiterhin treu zur Narrenzunft zu stehen und versprach, die Tradition zu pflegen und seine Kraft für das Gedeihen der Narrenzunft einzusetzen.   

 

Anlässlich des Kolpinggedenktages wurde während einer Feierstunde in Düren’s Posthotel Karl-Heinz Pakulat für seine Verdienste während seiner 25jährigen Tätigkeit als Vizepräsident und Präsident zum Ehrenpräsidenten ernannt. 

 

Das älteste aktive Elferratsmitglied Hans Weber wurde bei dieser Gelegenheit zum Ehrenmitglied ernannt. 

 

In der Session 1990/91 wollte nun die Narrenzunft ihr 100jähriges Bestehen feiern. Obwohl dies kein karnevalistisches Jubiläum ist, wollte man dieses für Düren erstmalige Vereinsjubiläum einer Karnevalsgesellschaft gebührend feiern. Seit Jahren hatte man beschlossen, in diesem Jahr für die Stadt Düren wieder den Prinzen bzw. inzwischen das Prinzenpaar zu stellen. 

 

Zur Freude aller wurden am 11.11.1990 die Narrenzunftmitglieder Dieter und Irmgard Imdahl als Prinzenpaar der Stadt inthronisiert. 

 

Wie schon in 1987 ging’s auf Einladung der Karnevalsgesellschaft „Aachener zu Berlin“ im November 1990 nach Berlin.  Diesmal allerdings mit dem amtierenden Dürener Prinzenpaar Dieter I und Irmgard I. Begleitet wurde man diesmal von Freunden vom Trompeter-  und Bläserchor der KG „Närrische Norddürener“. 

 

In 1987 waren die Grieläächer Birkesdorf gemeinsam mit der Narrenzunft in Berlin. Es wurden drei Sitzungen u.a. im Kongress-Saal natürlich mit eigenen Kräften durchgeführt. 

 

Begeistert war das Publikum aber auch die eigenen Leute, wenn ursprünglich in Dürener Platt verfasste Reden dann in „Hochdeutsch mit Knubbelen“ übersetzt wurden.

 

Als jedoch Mitte Januar 1991 der Golf-Krieg begann, war alle Arbeit und Mühe umsonst. Alle Veranstaltungen der Stadt, Karnevalszug und die städt. Altensitzungen wurden abgesagt. Aus diesem Grunde und nicht zuletzt durch die öffentliche Meinung zum Karnevalsgeschehen sowie die zu befürchtenden Repressalien sah sich der Elferrat nach langen Beratungen veranlasst, schweren Herzens alle Veranstaltungen abzusagen,  obwohl der größte Teil aller Kosten bereits entstanden war. So beschloss man, das Jubiläum auf die nächste Session zu verschieben. 

 

Glücklicherweise wurde auch das Prinzenpaar Dieter I  und Irmgard I nochmals für die Session 1991/1992 bestätigt.  Mit einem großen Festball  wurde dann Anfang 1992 unter Beteiligung vieler Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik sowie aller Karnevalsgesellschaften des Dürener Landes das 100jährige Bestehen nachträglich gefeiert. 

 

Die Bühne bei den Sitzungen wurden aus diesem Anlass als Cafe aus der Jahrhundertwende dargestellt und der „Elferrat mit Damen und Herren“ erschien mit Bekleidung aus dieser Zeit. Am Karnevalssonntag „Orchideensonntag“ 1992 konnte man endlich den nun fertigen Prunkwagen die Narrenkutsche den Dürenern  präsentieren.  Ein Novum für Düren waren hierbei die zwei übergroßen, naturgetreuen Schimmel, die dem Anschein nach die Narrenkutsche ziehen. 

 

In der Session 1995/1996  konnte dann Hans Weber, der seit Jahren  im ganzen Dürener Land als Büttenredner sehr gefragt war, auf 50 Jahre „auf der Bühne und in der Bütt“ zurückblicken. Die Narrenzunft widmete diese Session ihrem Ehrenmitglied als Dank und der Orden zeigte ihn in der bekannten typischen Montur. Im Rathaus wurde der am Karnevalssonntag zum I. Ehrenbüttenredner Dürens ernannt.  

 

Im Jahr 1979 hatte Karl-Heinz Pakulat „zur Rettung der Bundesbahnstrecke Düren-Heimbach sein Lied „De Bendeklepper“ geschrieben. So wurde er 1996  von der DKB eingeladen, den neuen Regiosprinter sowie die Gaststätte in Heimbach auf den Namen „De Bendeklepper“ zu taufen.

 

Zum Jubiläum der Stadt, 1250 Jahre Düren, stellte dann die Narrenzunft in der Session 1997/1998 mit den Mitglieder Franz und Marga Kelzenberg  wieder das Prinzenpaar für die Stadt Düren. Gleichzeitig nahm man dieses Stadtjubiläum mit ins Motto für diese Session auf „1250 Jahre Düren" 107 Jahre Narrenzunft beide alt,  doch närrisch jung. Die Mitteilung der Vermieterin, dass die  „Clubräume“ in der Phillipstraße, die man in den 90iger Jahren so liebevoll renoviert hatte, wegen Eigennutzung  aufgegeben werden mussten, war zunächst ein Schock. Doch die Freude war groß, als es gelang, die Kellerräume  im Haus „Senioren aktiv „  in der Kuhgasse anzumieten. Diese Räume sahen zwar aus, als befände man sich noch nach dem  Krieg im zerstörten Düren, doch haben fleißige Hände mit Sachverstand, Energie und natürlich auch Kapitaleinsatz diese zu einem gemütlichen Treffpunkt für die Mitglieder und zur Nutzung für Tanz- und Gesangsproben verwandelt. 

 

Ein besonderes Dankeschön konnte die Narrenzunft in der Session 1999/2000  ihrem Ehrenpräsidenten Karl-Heinz Pakulat  für seine 50jährige aktive Tätigkeit und besondere Leistung, die er in dieser Zeit als Sänger, Vizepräsident, Präsident und Ehrenpräsident vollbracht hat, aussprechen. Auch in seinem Jubiläumsjahr war er wieder ganz im Einsatz mit Lieder und Texten.

 

Der Vorstand beantragte beim Regionalverband Bund Deutscher Karneval für ihn die Ehrenmitgliedschaft, die ihm  im Herbst 2000 durch Abstimmung bei der Vollversammlung des RvD anerkannt.

 

In der Session 2000/2001 wurde die Narrenzunft 1891 nun 10 x 11 Jahre alt.  Eigentlich war dieses das karnevalistische Jubiläum. Andererseits konnte man ja auch die 111 Jahre nicht außer acht lassen.  Da man aber nicht zwei Jahre hintereinander feiern wollte, beschloss man, diese Jubiläen zusammen zu Beginn der Session 2001/2002 zu feiern. Mit  Benno und Iris Papst  stellte die  Narrenzunft in diesem Jahr das Prinzenpaar für die Stadt Düren und das Jubiläum wurde bei einem Festkommers im Haus der Stadt mit vielen Freunden und Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft gebührend gefeiert. Natürlich war auch das Sitzungsprogramm mit etwa 70 aktiven Mitgliedern entsprechend gestaltet.

 

Zu Beginn der Session 2003 wurden Willi Ploennes und Hans Schober aufgrund ihrer Verdienste als Büttenredner und Parodisten zu Ehrenmitgliedern der Narrenzunft ernannt.

 

Im Verlauf des Jahres 2003 stellte sich zum großen Ärgernis  für die Narrenzunftmitglieder heraus, dass das Gebäude, in dem sie über mehrere Jahre mit viel Fleiß und Geld ihre Clubräume hergerichtet hatten, abgerissen werden sollte und der Platz für das geplante Stadtcenter benötigt wurde.  Nach Verhandlungen mit der Stadt wurde dann ein Mietvertrag über zwei nicht genutzte Klassenräume in der Peschschule mit der Stadt abgeschlossen. Das bedeutete natürlich wieder viel Zeit und Geld in die Umgestaltung zu Clubräumen zu stecken.  Selbstverständlich wurden diese Themen „Narrenzunft in der Schule“ und auch die Darstellung des noch nicht errichteten Stadtcenters als Bühnenbild und im Sitzungsprogramm verarbeitet. 

 

In Würdigung und Anerkennung seiner Verdienste bedankte sich die Narrenzunft in der Session 2005 bei Willi Falter und ernannte ihn zum Ehrenmitglied. In der Session 2008 wurden die langjährigen Mitglieder Norbert Jussen, Peter Ploennes und Josef Wunderlich aufgrund ihrer Verdienste um die Narrenzunft zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

Die Stadt Düren, die Ereignisse in und um die Stadt, wie oben erwähnt: das Stadtjubiläum, der Bau des Stadtcenters, wurden schon immer in das  Programm der Narrenzunft einbezogen. So nahm man in der Session 2007 „die Stadt der Märkte“ und in der Session 2011 auch das Spektakel um die marode Stadthalle aufs Korn. Andererseits wurden mehrere „Dürener Lieder“ , Melodien und Texte verfasst von Karl-Heinz Pakulat und Karl-August Ploennes, von der Musikschule zum Potpourri für ein großes Orchester verarbeitet und dem Publikum bei der Jubiläumsveranstaltung der KG „Närrische Norddürener“ dargebracht.

 

Zum 375jährigen Jubiläum der Anna-Kirmes wurden die Vereine von Kulturamt der Stadt Düren darum gebeten, beim geplanten Umzug durch die Stadt mitzugehen und evtl. etwas Spezifisches zur Anna-Kirmes darzustellen. Da über viele frühere Jahre auf dem Kirmesplatz stets eine sogenannte „Boxbud“, ein Zelt in dem ein Boxring aufgebaut war und Boxkämpfe stattfanden, aufgebaut war, entschloss sich die Narrenzunft, diese bei dem Umzug durch einen „Boxring“ mit angedeuteten Kämpfen darzustellen. Diese Darbietung wurde vom Publikum am Straßenrand mit anerkennender Heiterkeit und mit viel Applaus belohnt.

 

Mit Anteilnahme beobachteten die Narrenzünftler im Jahr 2015 die Situation in Syrien und das Leid der Flüchtlinge. Entsprechend dem Wahlspruch „Anderen Menschen Freude machen, ist so gut wie selber lachen“ beschloss man, in der Session 2015/2016 keinen sonst üblichen Orden machen zu lassen, die doch hohen Kosten einzusparen und der Dürener Flüchtlingsaktion zur Verfügung zu stellen. Damit aber keiner der Aktiven und Gäste nun „nackt“ war, wurden Bierdeckel mit dem Wappen der Narrenzunft und dem Motto der Session bedruckt und als Orden übereicht. Mit Stolz haben alle diesen „Orden“ in dieser Session getragen.

 

In Vorbereitung auf die Jahreshauptversammlung 2017, zu der Neuwahlen des Vorstandes anstanden, teilte der Präsident Karl-August Ploennes mit, dass es doch endlich an der

Zeit sei, nach 26 Jahren einen neuen Präsidenten zu wählen. So wurde Vizepräsident Wolfgang Sieger zum neuen Präsidenten gewählt. Zum neuen geschäftsführenden Vorstand wurden die Brüder Florian und Philipp Dräger zu Vizepräsidenten und Bettina Bovelett zum Schatzmeister gewählt. In Anerkennung seines unermüdlichen Einsatzes für die Narrenzunft, mit dem er über insgesamt 40 Jahre als Vizepräsident und Präsident maßgeblich die Narrenzunft geprägt hat, wurde Karl-August Ploennes am Ordensabend für die Session 2017/18 zum Ehrenpräsidenten ernannt. Man nahm im allerdings das Versprechen ab, weiterhin aktiv mitzuwirken, was er auch bis zum heutigen Tag eingehalten hat.

 

Nachdem man eine sehr gute Session 2019/20 gefeiert hatte, wurde das Jahr 2020 nicht nur für die Narrenzunft, sondern für alle Karnevalisten zum enttäuschenden Jahr. Der Corona-Virus hat auf der ganzen Welt zugeschlagen, unzählige Todes und Krankheitsopfer gefordert und vieles zum Stillstand gebracht. So wurde bereits in der Vorbereitungszeit für die neue Session klar, dass in 2021 kein Karneval gefeiert werden kann. Als der Narrenzunft dann mit Beginn der Jahres 2021 von dem neuen Bürgermeister ohne Ankündigung die Kündigung des Mietvertrages ihrer Clubräume in der Peschschule zugestellt wurde, brach zunächst für die aktiven Mitglieder „eine Welt zusammen“. Dass die Gesellschaft die Räume total umgebaut, viele Tausend Euro dort investiert hatte und ohne entsprechende Räume für die Vorbereitung nicht mehr lebensfähig ist, wurde ignoriert und man begründete es damit, dass man für die Ganztagsschule die beiden Klassenräume benötige. Auch Unverständnis und Mithilfe einiger befreundeter Personen aus Politik und Wirtschaft sowie Artikel der Dürener Presse blieben unbeachtet. Hierdurch hatte Pfarrer von Danwitz erfahren, dass die Narrenzunft eine Bleibe sucht und bot Räume im Jugendheim St. Bonifatius an, was für die Narrenzünftler fast wie „ein Segen von oben“ erschien. Mit viel Liebe, Einsatz und Investition wurden nun diese Räume hergerichtet, so dass wieder ein ansprechendes Heim „zum blauen Husar“ entstand.

 

Mit frohem Mut und Freude ging es nun an die Arbeit und Vorbereitung für die Session 2021/22. Es wurde geplant, geprobt, getanzt, getextet usw., so dass man sich schon sehr weit vorbereitet auf die neue Session freute. Leider machte dann die Entwicklung der „Corona“ wieder ein Strich durch die Rechnung und es konnten wieder keine Sitzungen stattfinden. Leider konnten natürlich auch die seit über 70 Jahren um Haus St. Anna durchgeführten Sitzungen nicht abgehalten werden. Lediglich wurde versucht, den älteren Mitbürgern des Hauses vom Garten aus musikalisch etwas Freude zu bringen.

Nun hofft und arbeitet man wieder intensiv an der Jubiläumssession 2022/23 
(12 mal 11 Jahre – oder wie wir scherzhaft sagen 11mal11plus11.

 

Die Sitzungen in diesem Jubeljahr werden wieder mit eigenen Kräften gestaltet, wobei schon seit vielen Jahren, aber in den letzten Jahren ganz besonders, die Jugend in das Programm nicht nur mit Tänzen eingebunden wird. Zunächst in der sehr beliebten und anerkannten Jugendsitzung aber dann auch im Abendprogramm werden Talente so gefördert, dass damit auch für die Zukunft gesichert wird, dass das Programm mit eigenen Kräften gestaltet werden kann. Dass an einem Abend einzelne Aktive 2-, 3- oder 4-mal in verschiedenen Programmpunkten auf der Bühne stehen, ist keine Seltenheit.

 

 

Für alle gilt nach wie vor der Wahlspruch:

 

„Anderen Menschen Freude machen, ist so gut wie selber lachen“.